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LIEBESERKLÄRUNG AN DIE HEIMAT
Grabenstätt: Gitarren-Virtuosen Micha Kern und Georg Meier begeistern
Traunsteiner Tagblatt | veröffentlicht: 04.11.2020 | von Markus Müller
Grabenstätt – „Fingerstyle-Picking“ in Perfektion und das sogar in doppelter Ausgabe genossen die Besucher in der Theater-Strickerei Grabenstätt. Bevor die beiden Gitarristen Micha Kern und Georg Meier im Duo brillierten, zeigten sie als Solokünstler ihr großartiges Können.
Den Auftakt machte der „Steelstring-Gitarrenmann aus dem Outback von Übersee“ Kern, der seinen Ingenieurberuf an den Nagel gehängt hatte, um sich ganz seiner großen Leidenschaft, der Musik, zu widmen. Nach monatelanger Corona-Pause konnte er es kaum erwarten, wieder loszulegen. Nun stehen ihm – wie unzähligen anderen Künstlern auch – in den kommenden Wochen wieder schwere Zeiten ins Haus.
Beim Konzert in der Theater-Strickerei überzeugte er mit klangvollen Eigenkompositionen wie „Colors of last Summer“, „Crazy Train“, „Coming Home“ und „Fly away“. Bei seinem ebenfalls mit viel Virtuosität und Groove zum Besten gegebenen Stück „Bravely“ ging es ums Mutig-sein, wenn im Leben plötzlich nichts mehr so ist, wie es war und man neue Wege beschreiten muss.
Die Idee für das Stück „Mare e Monte“ sei einst bei einer Wanderung in den Bergen entstanden, so Kern. Herausgekommen ist eine ungemein klangvolle und einfühlsame Liebeserklärung an seine Chiemgauer Heimat mit ihrem Herzstück, dem „Bayerischen Meer“. „Mein Zugang zur Musik sind die Freude und der Spaß“, sagt Kern und das sah und hörte man auch beim Stück „FunKey-Blues“. Seine Finger flogen wie auch bei den Stücken „Blues Run“ und „Spanish Tornado“ in atemberaubendem Tempo über die Saiten und brachten seine Gitarre zum Singen.
Der andere Part des stimmungsvollen Konzertabends oblag dem Gitarristen und Sänger Georg Meier, vielen unter anderem bekannt aus der vor 20 Jahren gegründeten, heimischen Band „G.M. & The Bluesbusters“. Zuvor hatte er bereits seit den späten 1970er Jahren in diversen Bands Erfahrungen gesammelt und viele Fans gewonnen. Wie Kern ist auch Meier ein glühender Verehrer und Nachahmer des australischen Gitarristen, Bassisten und Songwriters William Thomas „Tommy“ Emmanuel, der bisher zweimal für den Grammy nominiert wurde und als einer der weltbesten Vertreter des besagten Fingerstyles gilt. Durch ihn sind beide vor Jahren auf diese spezielle Gitarren-Spieltechnik aufmerksam geworden und die Faszination am „Fingerstyle“ hat sie seitdem nicht mehr losgelassen.
Meier erwies seinem Idol Tommy Emmanuel unter anderem mit „Traveling Closes“ die Ehre. Unverwechselbare Eric-Clapton-Melodien durften ebenso wenig fehlen wie das Stück „Guitar Man“ von Merle Travis. „Ich spiele wahnsinnig gerne bei mir Zuhause auf dem Balkon“, verriet Meier zum Abschluss seines Solo-Auftritts und ließ sein Lied „The Balcony Blues“ folgen. Applaus und Jubel waren beiden Künstlern sicher.
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