Veröffentlicht von: Rebekka Berger Allgemein 0 Kommentare
„A NEW BEGINNING“
Gitarrenvirtuose Michael Kern zog das Publikum in der Theater-Strickerei Grabenstätt in seinen Bann
Traunsteiner Tagblatt | veröffentlicht: 28.08.2021 | von Markus Müller
Grabenstätt – Er ist der Künstler, der in den vergangenen knapp fünf Jahren am häufigsten in der Theater-Strickerei in Grabenstätt zu Gast war und sein Publikum begeisterte: Ausnahmegitarrist Michael Kern aus Übersee. Einholen wird ihn bis zum Abriss der alten Strickerei-Gebäude keiner mehr.
Dieses Mal blues-rockte Kern alleine die Bühne mit einer bunten Mischung aus Eigenkompositionen und Cover-Songs aus diversen Genres sowie seinem Markenzeichen, dem „Fingerstyle-Picking“. Der „Steelstring-Gitarrenmann aus dem Outback von Übersee“ spielte, die Gitarre sang und die Besucher staunten und genossen. Der Open-Air-Abend war einem Gewitter zum Opfer gefallen, doch auch im Saal sorgte Kern für Wind, Blitz und Donner. Seine Finger flogen immer wieder mit atemberaubendem Tempo über die Saiten.
Kein Wunder, denn bei der speziellen Gitarrenspieltechnik „Fingerstyle“ verschmelzen bekanntlich Bass, Rhythmus, Percussion und Melodie in einem Instrument. Die Songs werden wie für eine Band arrangiert, sprich alle Stimmen werden gleichzeitig auf der Gitarre gespielt und dadurch ergibt sich erst dieses einzigartige ganzheitliche Klangerlebnis. Kern beherrscht dies wie kaum ein Zweiter.
Nach einer monatelangen Corona-Pause konnte es Michael Kern kaum erwarten, endlich wieder vor Publikum aufzutreten. Die Entzugserscheinungen waren aber offenbar auf beiden Seiten groß, denn auch nach 24 abwechslungsreichen Instrumental-Songs wollte im Publikum niemand nach Hause gehen. Einige der umjubelten Lieder befinden sich auch auf Kerns Debüt-Album, das im jüngsten Lockdown fertig geworden ist. Dessen Titel „A New Beginning“ passt perfekt zum Neustart nach der hoffentlich bald endenden Corona-Pandemie. Für den 38-jährigen Kern ist es aber auch ganz persönlich ein Neuanfang, denn vor drei Jahren hatte er seinen sicheren Job als Maschinenbau-Ingenieur aufgegeben, um als Profi-Musiker durchzustarten. Das Timing war nicht optimal, denn schon kurz darauf kam Corona. Doch Kern ist ein Kämpfer, der nicht so schnell aufgibt und seine Pläne auch bei Gegenwind mutig weiterverfolgt. Und so war es wohl kein Zufall, dass er den Konzertabend mit den selbst geschriebenen Songs „Never Give Up“ und „Bravely“ einleitete.
Auf Kerns Debüt-Album befinden sich zwölf selbstkomponierte Fingerstyle-Instrumentalsongs, die verschiedene Genres und Stimmungen abdecken. Darunter einige bekannte (neu arrangierte) Stücke wie „Spanish Tornado“ oder „Colors of Last Summer“, die er auch in Grabenstätt zum Besten gab. Hinzu gesellten sich inspirierende neue Songs wie „A Better World“ und der Titelsong „A New Beginning“.
Nicht fehlen durfte seine beliebte Hymne „Mare e Monte“, eine klangvoll-einfühlsame Liebeserklärung an seine Chiemgauer Heimat mit deren Herzstück, dem „Bayerischen Meer“. Nicht nur dafür erntete Kern am Ende zu Recht viel Jubel und Applaus.
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